Skitouren auf
Steile Gipfel ragen empor aus dem Ozean und nach einem ersten Blick sehen diese Berge für Skitourengeher fast unbefahrbar aus. Kommt man ihnen aber näher, eröffnet sich ein wahres Schlaraffenland für Enthusiasten dieser alpinen Disziplin. Auf unserer Reise zu den Inseln der Lofoten haben wir uns verliebt in die Vielfalt der Landschaft, in den Kontrast zwischen tiefblauem Meer und majestätischen Bergen und in das schier unendliche Tourenpotential dieses Gebiets. Das alles wollen wir gerne mit euch teilen und euch mit den folgenden Bildern und Tourenberichten einen kleinen Vorgeschmack geben. Natürlich variiert das Reiseprogramm von Termin zu Termin und ist abhängig von der Leistungsstärke der Gruppe sowie von den Bedinungen vor Ort.
» Tag 1 · Gipfel: Spisstind 662 m / Varden 700 m · Höhenmeter gesamt: ca. 1200 m «
Aufstiegsfreuden
und Fahrspaß
Beim Blick aus dem Fenster unserer Unterkunft in Svolvaer schauen wir direkt auf die Ostflanke von Varden und Spisstind. Schnell ist uns klar – das soll unsere Auftakttour werden um einen ersten Überblick über das Gebiet und die Bedingungen zu bekommen.
Nach der Anreise am Vortag ist beim Frühstück die Vorfreude auf die erste Tour groß. Alle sind gespannt auf das erste Bergauf-Bergab der Woche. Wir packen unsere Ausrüstung in den Bus und machen uns auf den kurzen Weg zum Ausgangspunkt der Tour. Die Sonne verzieht sich hinter einen Wolkenschleier, dennoch ist der Wind moderat und die Temperaturen im absoluten Komfortbereich für Skitourengeher. Wir starten an einer Langlaufloipe und nutzen die ersten flachen Meter um auf Betriebstemperatur zu kommen. Bald schon öffnet sich der Blick hinein ins sogenannte Kolbeindalen. Das Gelände wird steiler und wir gewinnen nach einigen Spitzkehren schnell an Höhe. Der Schnee fühlt sich gut an und nach der ersten Steilstufe liegt ein Riesenhang, nahezu unverspurt, vor uns. Wir freuen uns wie kleine Kinder über diesen Anblick und die wirklich guten Schneedingungen. Nun queren wir hinaus aus dem Kolbeindalen hinüber zum Gipfelaufschwung des Spisstinds. Ein paar Spitzkehren später ist es geschafft – der erste Gipfel ist erreicht.
Nach einer ausgiebigen Gipfelrast bereiten wir uns auf die ers- te Abfahrt vor. Die Westflanke des Spisstinds offenbart bestes Skigelände und so stürzen wir uns die weiten Hänge des Finnmarkdalen hinunter. Zufrieden schwingen wir mit einem Lächeln ab und dann heißt es auffellen. Unbedingt wollen wir noch die Ostflanke des Varden abfahren und so steigen wir von Westen her nocheinmal rund 600 Höhenmeter zum Gipfel auf. Und diese Flanke hält was sie verspricht: Gleichmäßig geneigt, mit einer schönen Neuschneeauflage donnern wir mit großen Schwüngen dem Tal entgegen. Die Freude über diese gelungene erste Tour ist groß und so blicken wir mit einem norwegischen Dosenbier in der Hand zurück auf unsere Spuren und können es kaum erwarten die nächsten Touren in Angriff zu nehmen.

» Tag 2 · Gipfel: Rundfjellet 803 m · Abbruch auf ca. 600 m«
Wind, Schnee, Whiteout:
Rückzug am Rundfjellet
Nach der Euphorie des ersten Tages macht sich heute schnell Ernüchterung breit. Der Blick aus dem Fenster verheißt nichts Gutes – Neuschnee gepaart mit viel Wind und extrem schlechter Sicht. Trotzdem wollen wir uns nicht so einfach geschlagen geben.
Wir checken die Wetterberichte und einige Wetterdienste sagen für 10.30 Uhr eine Wetterberuhigung voraus. Wir besprechen uns kurz und beschließen einen späteren Aufbruch. Zunächst sieht es auch so aus als würde unsere Geduld belohnt werden. Pünktlich zur geplanten Abfahrtszeit schläft der Wind fast ein und die Sicht scheint ein wenig besser zu werden. Keine Frage – wir starten unverzüglich in Richtung Rundfjellet. Die ersten Höhenmeter legen wir bei mäßigen Wind und lockeren Schneefall durch lichten Birkenwald zurück. Die Sicht ist in Ordnung und schon bald erreichen wir die Hänge des Kudalens und jetzt wird es richtig unangenehm. Die Sicht tendiert wieder gegen Null und der Wind gibt hier so richtig Gas. Wir „retten“ uns noch hinüber in einen windgeschützteren Sattel, reißen im nun tosenden Sturm die Felle runter und schauen, dass wir so schnell wie möglich zurück ins Tal kommen. Angekommen in unserer Lodge, heizen wir uns in der Sauna wieder auf und Hansi entschädigt uns mit Pfannkuchen nach Bergführerart.

» Tag 3 · Gipfel: Geitgaljetind 1085 m · Höhenmeter gesamt: 1085 m «
Kaisertag und
Königstour
Mittlerweile haben wir uns abgewöhnt auf Wetterprognosen zu schauen. Da das Wetter innerhalb weniger Kilometer sowieso ständig wechselt, suchen wir uns unseren „Sonnenberg“ einfach auf der Fahrt über die Insel aus. Heute haben wir mit dieser Taktik das große Los gezogen. Früh starten wir an unserer Lodge: Abfahrt 06.00 Uhr. Das Wetter ist zunächst nicht sehr vielversprechend. Der Wind hat zwar nachgelassen und es hat auch einige Zentimeter Neuschnee gegeben, aber die umliegenden Berge hüllen sich noch in dichte Wolken. Egal, wir versuchen unser Glück. Unterwegs auf der E 10 wechseln wir die Fjordseite und schon haben wir bei aufklarender Sicht freien Blick auf die beeindruckenden Gipfel von Higravtindan und Geitgaljetind. Direkt vor uns öffnet sich das Lillandsdalen in das wir, dank unserer frühen Aufbruchszeit, als erste hineinspuren. Wind und Schneefall haben hier in der letzten Nacht bizarre Raureif- formen modelliert und wir bekommen nun eine eindrucksvolle alpine Szenerie präsentiert. Nach gut zwei Stunden erreichen wir ein kleines Plateau, an dessen Ende sich die Gipfelflanke des Geitgaljetind aufbaut. Jetzt wird das Gelände steil, aber die Bedingungen sind perfekt, so dass wir ohne Harscheisen das Skidepot im Sattel erreichen. Dort legen wir Steigeisen an, nehmen die Ski aber am Rucksack mit und legen so die letzten Meter zum Gipfel zurück. Ein paar Minuten später stehen wir alleine auf dem Matterhorn der Lofoten, 1085 Meter über dem Meer und das ganze bei Sonnenschein, null Wind und bester Fernsicht.

Solche Momente müssen ausgekostet werden, dennoch sind wir schon sehr gespannt auf die anstehende Abfahrt. Schon beim Aufstieg konnten wir die Einfahrt einer steilen Rinne, die direkt hinunter zum Meer zieht, begutachten. Die wollen wir möglichst unverspurt erwischen und so bereiten wir uns dann doch recht zügig auf die Abfahrt vor. Am steilen Gipfelhang sind wir sofort gefordert. Der Schnee in der Einfahrt ist noch etwas hart, aber nach den ersten Metern werden die Schneebedingungen besser und wir ziehen unsere Schwünge hinunter Richtung Sattel. Gut, dass wir die Ski mit zum Gipfel genommen haben. Bald darauf stehen wir an der Einfahrt zur Rinne. Und was nun folgt gehört zum Besten was wir in unserer Laufbahn als begeisterte Skitourengeher erleben durften. 900 Höhenmeter unverspurter, lockerer Pulverschnee, gleichmäßig geneigtes Gelände, anfangs durch die Rinne, dann über offeneres Gelände direkt dem Fjord entgegen.

Jeder von uns erlebt einen dieser seltenen Momente, wo man nur noch getragen wird von Euphorie und Abfahrtsrausch. Auf den letzten Metern absolvieren wir noch einen lustigen Birkenslalom und gleich darauf sitzen wir glücklich bei ange- nehmen Temperaturen am Teepee direkt am Meer. Hier kosten wir die einmalige Stimmung, die diese Kombination aus Berge und Meer mit sich bringt, in vollen Zügen aus. Hinter uns die mächtige Südflanke des Geitgaljetind, vor uns der Blick über den Fjord und auf die umliegenden Berge. Irgendwann begeben wir uns dann auf den halbstündigen Marsch zurück zum Ausgangspunkt und lassen alles noch einmal nachklingen, was so einen Traum-Skitourentag auf den Lofoten ausmacht.
» Tag 4 · Gipfel: Balkon oder Terrasse · Höhenmeter gesamt: wenig «
Rückblicken, Ausblicken
und Erholen
Den vierten Tag nutzen wir, um auf die bisherigen Tage zurückzuschauen, auf das kommende vorauszublicken und um den Komfort unserer Lodge zu genießen. Natürlich darf auch ein Streifzug durch die Geschäfte und Cafés von Svolvaer nicht fehlen. Das Hochgefühl des Vortages ist immer noch allgegenwärtig. Deshalb haben wir für den heutigen Tag beschlossen, es etwas ruhiger angehen zu lassen. Beim späten, ausgiebigen Frühstück haben wir einen wunderbaren Blick auf den beschaulichen Fischerhafen von Svolvaer. Wir beobachten die Fischer bei ihrer täglichen Arbeit und staunen über so manch gewagtes Bootsmanöver. Bei einem kleinen Bummel durch die Geschäfte und Cafés lassen wir es uns gut gehen und bekommen einen Eindruck von Land und Leuten. Zurück in der Lodge ist die Sauna schon eingeheizt. Wir relaxen bei einigen Saunagängen und tanken wieder Kraft für die folgenden Tage. Tina und Pia, unsere schweizer Skiamazonen, verwöhnen uns heute beim Abendessen mit Schrimpsrisotto und gutem Wein. Wir finden – so lässt es sich aushalten.

» Tag 5 · Gipfel: Breitind 968 m · Höhenmeter gesamt: 1045 m «
Explorer Tour inklusive
Inselsightseeing
Gut erholt starten wir in die letzten zwei Tage unserer Reise. Heute brechen wir auf zu unbekannten Ufern. Schon auf unserer Anreise nach Svolvaer erblickten wir zwei Hochtäler die in keinem Führer zu finden waren, aber nach bestem Skigelände aussahen. Diese Vermutung sollte sich als richtig erweisen. Unsere Hausberge rund um Svolvaer hüllen sich wiedermal in dichte Wolken an diesem frühen Morgen. Macht nichts, wir steigen ins Auto und fahren über die Insel. An irgendeiner Ecke ist das Wetter sicher besser. Wir erinnern uns an zwei Hochtäler die wir auf unserer Anreise ca. eine Stunde Fahrzeit entfernt von unserer Lodge entdeckten. Auf der Fahrt dorthin eröffnen sich eindrucksvolle Ansichten. Wilde Natur, einsame Dörfer und immer im Blick, das Meer und steile, schneebedeckte Granitzacken. Nach einer Stunde Autofahrt erblicken wir das Trolldalen mit dem Gipfel des Breitind. Am Himmel nur ein paar Wolkenfetzen. Jetzt brauchen wir nur noch einen Abstellplatz für unseren Bus. Wir haben Glück, eine Kurve weiter entdecken wir einen stillgelegten Steinbruch. Ein guter Ausgangspunkt, von hier aus starten wir unsere Tour.

Nach den ersten Metern durch Birkenwald und etwas Gestrüp suchen wir uns unseren Weg durch einen wilden Graben mit Granitblöcken, so groß wie Häuser. Ein paar steile Aufschwünge später weitet sich das Tal. Das Gelände bleibt anspruchsvoll, und unglaublich schön. Wolken umspielen die steilen Granitwände und über einen schmalen Rücken erreichen wir einen kleinen Sattel, direkt am Fuß des Gipfelaufbaus. Hier deponieren wir unsere Ski und legen die letzten 100 Höhenmeter mit Steigeisen zurück. Die Bedingungen sind wieder top und so haben wir keine Schwierigkeiten in der steilen Gipfelflanke. Noch ein paar Schritte, dann stehen wir am Gipfel dieses beeindruckenden Berges.
» Tag 6 · Gipfel: unbekannt · Höhenmeter gesamt: 850 m «
Abschiedstour
mit wellnesscharakter
An unserem letzten Tag auf den Lofoten, zeigt sich das Gebiet nocheinmal von seiner allerbesten Seite. Neuschnee über Nacht, strahlender Sonnenschein und absolute Windstille. Auch unser letztes Ziel wird man vergeblich in einem Skitourenführer suchen. Ein wenig macht sich Wehmut breit. Viel zu schnell ist diese Woche vergangen. Ein letztes Mal packen wir unseren Rucksack und laden unsere Ausrüstung in den Bus. Sobald die Ski aber angeschnallt sind, weicht die Wehmut einer kindlichen Begeisterung. Wieder spuren wir einsam durch besten Pulver. Wir kennen den Namen unseres Berges nicht. Wir wissen nur, die Aussicht von seinem Gipfel muss fantastisch sein und auf seiner Nordseite hat uns eine geniale Abfahrt angelacht. Wir schauen hinüber zum Nachbarberg, dem Rundfjellet, und zur Schulter wo wir einige Tage zuvor im Schneesturm umdrehten. Heute sind die Bedingungen ganz anders. Keine Wolke am Himmel und für norwegische Verhältnisse fast sommerliche Temperaturen. Wir lassen unsere Blicke weiter ziehen – rüber zur anderen Fjordseite mit den Massiven von Higravtindan und Geitgaljetind mit ihren mächtigen Südflanken.

Nach ungefähr zwei Stunden Aufstieg haben wir unseren letzten Gipfel dieser Woche bestiegen. Das Gipfelplateau bietet uns genügend Platz um es uns nun so richtig bequem zu machen. Wir haben einiges an Proviant heraufgeschleppt und so klingt diese einmalige Skitourenwoche mit Dosenbier und echtem Bündnerfleisch, das unsere schweizer Freunde mitgebracht haben, aus. Wir lassen die Woche nocheinmal Revue passieren, lachen, fotografieren, tauschen Nummern aus und genießen einfach den Moment. Dann machen wir uns zur letzten Abfahrt bereit…

Die Lodge auf
den Lofoten
Unsere Lodge befindet sich im Hauptort der Lofoten, in Svolvaer. Die Lodge im Hütten Stil lieg traumhaft gelegen auf einer Insel im Hafen. Die Einfahrt der Hurtigruten Postschiffe ist ein tägliches Schauspiel. Komfortable Doppelzimmer, eine Empore zum Relaxen und ein großzügiger Wohn und Essbereich bieten die ideale Atmosphäre für dieses Skitouren Abenteuer. Nach der Sauna kann über die Terrasse direkt ins Meer gesprungen werden. Zu Fuß ist der Ort Svolvaer in wenigen Minuten erreichbar, und so kann jeder seine persönliche "Freizeit" mit einem Bier, oder einer Tasse Kaffee genießen. Auch diverse Museen sind erreichbar.

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